Das „echte“ Ich von Max Wayne

Veröffentlicht: Juni 26, 2011 in Niklas Saitensprung

Autor: Niklas Saitensprung

Max, Schülersprecher des Ratsgymnasiums Erfurt, ist beliebt, selbstbewusst und engagiert. Er nimmt die Arbeit als Organisator, Motivator und Vertreter an seiner Schule gern und bewusst an. Durch seine zweijährige Erfahrung bereitet es ihm inzwischen auch keine Probleme mehr. Nach meiner Nachfrage, wie denn seine Freundesliste von gut 250 Personen im Internet zusammenkommt, erklärt mir Max, dass er gerade als Schülersprecher einen möglichst großen Überblick und viele Kontakte in seiner Schule besitzen sollte. Er zieht es vor auf einen Blick im Internet Bescheid zu wissen, weil er vermeiden möchte, in sogenannte „Fettnäpfchen“ zu treten. Dementsprechend achtet Max auf seine Internetpräsenz, was sich auch im seinen Profil widerspiegelt. Mit der Annahme über seine Beziehungsentwicklungen trat ich dagegen mitten ins „Fettnäpfchen“. Grund dafür: Max legt zwar Wert auf seine eigene Reputation, jedoch scheint ihm sein aktueller Beziehungsstatus eher weniger wichtig zu sein. Auch andere Angaben über seine Hobbys sind kaum aktuell. Das Fußballspielen ist für ihn lediglich eine sporadische Freizeitaktivität. Sein Ausflug in die Rennradszene überrascht mich völlig. In einem kleinen Widerspruch zu allem anderen stehen immer noch seine Onlineaktivitäten bei Counter-Strike, die er sogar als Sport ansieht und seine Seminarfacharbeit über dieses Thema verfasst. Doch er ist nicht der typische introvertierte Junge, der den ganzen Tag vor dem Computer hängt. Er ist – ganz im Gegenteil – offen und besitzt mehrere Freundeskreise, in denen er sich überall wohl fühlt. Max gesteht im Laufe des Gespräches, dass er ziemlich faul ist, und doch sehr gern im Lateinkurs sitzt. Er braucht nicht zu lernen, da er schon seit der fünften Klasse lächelnd im Lateinunterricht sitzen kann. Musik ist Max überhaupt nicht wichtig, jedoch geht er gern auf Partys, was für einen Teenager in seinem Alter völlig normal ist. Auch hier passt er genau auf, dass keine peinlichen Bilder im Internet veröffentlicht werden. Max ist auch beruhigt, als er hörte, dass ich keine weiteren Informationen – außer bei Facebook – über ihn gefunden hatte. Nachdem er sich eine Zigarette anzündet, entflammt plötzlich eine kurze Diskussion über die Funktionen und Folgen des  Rauchens an unserem Tisch. Max erklärt, dass er nicht so sehr an die gesundheitlichen Folgen denkt und das Rauchen als Möglichkeit für neue Kontakte sieht. Man könnte ihn daher eher als schüchtern bezeichnen, doch alle anderen Fakten sprechen dagegen.

Nachdem ich mich ausführlich mit Max beschäftigt habe, kann ich sagen, dass er ein sehr sympathischer und vor allem engagierte Person ist. Leute, die etwas bewegen möchte, braucht die Gesellschaft. Auf der anderen Seite wirkt er aber auch überhaupt nicht überheblich und all seine jugendlichen Aktivitäten machen ihn zu einem angenehmen jungen Mann.

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